Nichts ist leichter als nach Tschernobyl zu reisen. Ob auf eigene Faust, mit dem Auto, oder mit einem der unzähligen Touroperator, die mittlerweile alle dieses Ziel in ihrem Angebot haben. Für alle UrbEx Fans ein absolutes Muss! Mehr “Lost Places” mit zugehöriger Geschichte gibt es fast nicht.
Will man auf eigene Faust in die Sperrzone reisen, benötigt man eine offizielle Genehmigung. Hat man kein gültiges Dokument an den jeweiligen Checkpoints vorzuweisen, endet der Trip genau da. Die Erlaubnis muss mind. 10 Tage vor der eigentlichen Reise beantragt werden. Es empfiehlt sich also den Besuch über einen der Touroperator organisieren zu lassen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, mit dem Zug von Slavutych nach Semikhody (Das ist die Station direkt vor dem Reaktor) zu fahren. Normalerweise ist dies der Zug, den die Menschen nehmen, welche am Reaktor arbeiten. Der Zug durchquert zwar weißrussisches Gebiet, da man aber keinen Halt einlegt, wird kein Visum für Weißrussland benötigt. Allerdings muss man auch erstmal nach Slavutych kommen. Eine Zugverbindung von Kiev gibt es zwar, aber nur einmal pro Tag. Die Fahrt dauert ca 4:30h. Man kann auch nach Chernihiv fahren und von dort aus nach Slavutych. Klingt kompliziert – ist es in meinen Augen auch. Diese Art des Reisens würde ich eher jemandem empfehlen, der entweder Unterstützung eines Einheimischen hat oder nicht zum ersten Mal dort ist.
Wem ein offizieller Besuch der Sperrzone nicht abenteuerlich genug ist, hat die Möglichkeit, mit einem sogenannten “Stalker” illegal in die Zone zu gelangen – natürlich auf eigene Gefahr und der Option, mal eine ukrainische Polizeistation von innen kennenzulernen. Dennoch erscheint – mir persönlich – diese Option momentan als etwas, das man mal im Auge behalten sollte – insbesondere dann, wenn man die Tour “ganz speziell” gestalten will.