Die Demokratische Republik Kongo, bis 1997 noch unter dem Namen Zaire bekannt, sollte mein nächstes großes Abenteuer werden. Was man hierzulande über den zentralafrikanischen Staat so hört, klingt nicht besonders einladend – Ebolaausbruch im Osten, Kämpfe um illegale Minen, Rebellen töten Zivilisten und liefern sich erbitterte Auseinandersetzungen mit dem Militär um nur einige Headlines zu nennen.
Dies sind nur ein paar Beispiele, weshalb die DR Congo in großen Teilen touristisch völlig unerschlossen ist. Wer sich dennoch dazu entscheidet das Land zu besuchen, tut dies meist nur für einen sehr kurzen Zeitraum und dann auch nur, um die Berggorillas im Virunga Park zu sehen. Meist sind solche Reisen mit Aufenthalten im Nachbarland Ruanda kombiniert und kosten schnell mehrere tausend Euro für ein paar Tage.
Glaubt man den offiziellen Reisehinweisen des Auswärtigen Amts, sollte man den Ostkongo sowieso eher meiden. Selbst in den Nationalparks ist man nicht sicher, da dort schon mehrfach Touristen entführt und die Ranger, bzw. Begleiter von Rebellen erschossen wurden. Wenn überhaupt sollte man möglichst überall wo man hin will, nur mit einem Flugzeug anreisen und schon gar nicht auf dem Landweg. Schwierig, wenn man einen Road Trip plant. Wie üblich, musste ich also abwägen welches Risiko ich bei dieser Reise eingehen würde.
Mit kongolesischen Truckfahrern hunderte Kilometer durchs Hinterland fahren und wenn nötig irgendwo im Freien zu übernachten. Per Cargo-Boat auf dem schwer zu navigierenden Lualaba River (einem Zufluss des Congo River) schippern. Mit dem Motorrad unwegsame Strecken durch den zweitgrößten Regenwald der Erde brettern. Weit abgelegene Gebiete der ehemaligen belgischen Kolonie mit all den verfallenen Kolonialbauten von damals erkunden. Wenn ich Glück habe sogar mit einem der berüchtigten Züge fahren. Die Verlockung war einfach zu groß. Also begann ich bereits im Januar 2019 mit meiner Recherche nach dem nächsten Highlight: Eastern Congo Road Trip.