Die Präfektur Fukushima, die dortigen “Ghost Towns” und das Kernkraftwerk Daiichi hatte ich schon lange auf meinem Zettel. Allerdings gestaltete sich ein Besuch bisher immer schwierig. Selbst Journalisten hatten nur eingeschränkten Zutritt zum Gelände des Kernkraftwerks und mussten lange auf Genehmigungen warten.
Mehr als 7 Jahre nach der Katastrophe hat sich allerdings durch einen Zufall eine einmalige Chance für mich ergeben. Eine lokale Organisation bietet Touren in die sogenannte “Red Zone” und umliegende Dörfer an.
Ich habe mich für diesen Weg entschieden, da ich der japanischen Sprache nicht mal ansatzweise mächtig bin. Wer einigermaßen fit in der Sprache ist, kann auch versuchen mit einem Einheimischen illegal in die Zone zu kommen. Abgesehen davon gibt es mittlerweile mehr und mehr Menschen, die auch einen legalen Besuch der Zone organisieren. Da ich bisher nur darüber gelesen und keine Berichte aus erster Hand habe, kann ich dazu leider wenig sagen.
Das besondere für mich war – und das wird man bei einem illegalen Besuch sicher nicht machen können – ich durfte nach einem Briefing im TEPCO Headquarter das Reaktorgelände betreten und bekam eine ausführliche Tour, inkl. Erklärungen zu den momentanen Gegebenheiten vor Ort. Das ist normalerweise nicht Teil des Programms. Wie es der Zufall wollte, gab es aber zum Zeitpunkt meines Besuchs, eine Tour für japanische Lehrer, die das Gelände besuchen sollten und ich durfte mich ihnen anschließen.