Zunächst mal die Frage, welche ich mir vor Beginn der Planung meiner Reise gestellt habe: Wie geht man mit einer Stadt um, die man unbedingt bereisen möchte, von der aber sämtliche offizielle Quellen sagen:
“If you do not have an absolutely essential reason to go to Mogadishu, DO NOT DO IT!”?
Ganz einfach, man tut es trotzdem.
ABER: Ich muss dazu sagen, das ein Großteil der Sicherheitswarnungen – egal ob offizielle Reisewarnungen vom Auswärtigen Amt, oder auch von Privatpersonen, die schon einmal dort waren – durchaus ihre Berechtigung haben.
Das wurde mir spätestens klar, als mein Fixer auf dem Rücksitz des Wagens nervös hin und her rückte, während wir uns unterhielten. Er fragte mich etwas verlegen, ob ich mal beim Militär war. Ich bejahte seine Frage und wollte wissen wieso er das fragt. “Well Sir, I ask because of your trousers and boots.” – Kurze Tarnhose und Haix Boots – mein Standardoutfit für diese Art von Trips. Ich sagte ihm, dass dieses Outfit nichts mit Militär im herkömmlichen Sinne zu tun hat, sondern nur eine Art Outdoor-Sommer-Look ist. Als ich den Unterschied zwischen dem, zugegebener Maßen etwas militanterem BDU/Camouflage Look, wie ich ihn trug und dem aktuellen “DIY Kleiderspende-Look” der Bundeswehr erklären wollte, hakte er kurz ein: “I really like it, but do you got any other trousers with you?” Verunsichert fragte ich nach dem Grund. Die Antwort kam prompt:
Punkt 1: Sieht mich das hiesige Militär, werden sie misstrauisch, weil sich die Tarnfarbe der somalischen Sicherheitskräfte von der meinen unterscheidet und ausländisches Militär grundsätzlich nicht so gern gesehen ist.
Punkt 2: Die normale Bevölkerung, hat grundsätzlich ein Verhältnis zum Militär, was man gemein hin als “nich so dolle” bezeichnen könnte.
Von da an, blieb meine Tarnhose im Rucksack.