Mehr als 4 Jahre ist es her, dass ich die Gegend um den Reaktor zum ersten Mal besucht habe. Damals noch auf legalem Weg, mit einen ukrainischen Touroperator. Für einen ersten Eindruck war das wirklich ok und durchaus beeindruckend. Aber schon damals habe ich bei meiner Recherche Kontakte zu diversen Stalkern geknüpft, die sich illegal in die Zone begeben. Zu diesem Zeitpunkt erschien mir die Option nicht wirklich ratsam, da ich zunächst mal herausfinden wollte, was geht und was nicht. Im Nachhinein betrachtet war das auch die richtige Wahl, doch dazu später ein wenig mehr.
Es wurde also höchste Zeit, die Exclusion Zone mal auf einem anderen Weg zu erkunden. Tschernobyl auf eigene Faust.
Mir war bewusst, dass dies ein Trip wird, der mich körperlich stark belasten wird und wenn man sich dazu entscheidet es auf diese Art und Weise durchzuziehen, gibt es kein Zurück.
Momentan (Mai 2019) arbeiten insgesamt ca. 1000 Sicherheitskräfte an unterschiedlichen Checkpoints in der Zone verteilt – das alles in 2 Schichten aufgeteilt. Also 500 Leute jeweils 2 Wochen. Diesen gilt es natürlich aus dem Weg zu gehen. Das klingt tatsächlich wie in einem Real Life Computerspiel und das ist es auch. Wird man erwischt bedeutet das zum einen eine Geldstrafe (für Ausländer deutlich höher als für ukrainische Staatsangehörige), zum anderen müssen sämtliche SD Karten von Kameras etc. gelöscht werden und man wird in einen Bus gesteckt, der einen zurück nach Kiev bringt.