Den legendären Khyber Pass zu überqueren war von Anfang an erklärtes Ziel meiner Reise und sollte das Highlight werden, bevor ich dann weitere 9 Tage in Pakistan verbringen würde.
Es ist allgemein bekannt, dass es für Ausländer verboten ist, diesen Grenzübergang zu nutzen. Man liest in diversen Foren immer mal wieder Beiträge, wo es heißt: “ich habe gehört, dass es jemand geschafft hat, die Grenze zu überqueren.” Andere, vorallem pakistanische Menschen, posten Dinge wie: “Denkt nicht mal dran, es zu versuchen! Es ist zu gefährlich und die Border Police wird euch zurückschicken.” All das waren aber keine “first hand” Erfahrungsberichte, sondern immer nur “ich kenne jemanden, der jemanden kennt, der dies und das gesagt hat.” Für mich also wenig zufriedenstellend.
Das Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan – besser bekannt als “FATA” (Federally Administered Tribal Areas) ist ein Eldorado für Schmuggler, was einen Besuch nicht unbedingt einfacher macht. Der Basar von Landi Kotal ist dafür bekannt, dass man dort alles erwerben kann – von Winkekatze bis hin zu vollautomatischen Waffen. Die Gegend ist Rückzugsgebiet von al-Qaida, Taliban und auch IS. Ausschließlich Paschtunen leben dort. Wirtschaftlich sieht es dort sehr finster aus, weshalb sich auch ein Großteil derer die dort wohnen, “alternative Einnahmequellen” erschließen. Das Hauptgeschäft ist, wie gesagt, meist das Schmuggeln von Gütern jeder Art…Drogen, Waffen und und und. Insbesondere Entführungen, in Kombination mit Lösegeldforderungen, haben sich in den vergangenen Jahren als lukrative Einnahmequelle erwiesen – zumindest was Ausländer angeht.
All das war mir bewusst, bevor ich überhaupt in Erwägung gezogen habe, mich dorthin zu begeben. Wohlwissend das ein solches Vorhaben nicht von heute auf morgen geplant werden kann, habe ich ca. 80% meiner Reiseplanung für Afghanistan und Pakistan nur diesem speziellen Vorhaben gewidmet.
Bevor ich meine Geschichte erzähle, möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass ich niemandem empfehlen würde diese Route zu nehmen. Insbesondere nicht alleine, so wie ich es getan habe. Mein Bericht ist also nicht als Anleitung zu verstehen, sondern vielmehr als eine Art Warnung.